Beachten Sie das Behandlungsbespiel am Ende dieser Seite!


Nach der Definition der WHO, der Weltgesundheitsorganisation, ist Gesundheit als physisches und psychisches Wohlbefinden definiert. Dabei schließt die Psyche die Ästhetik, also das Wohlgefühl bei der Betrachtung eines natürlich Schönen, mit ein.

 

In der Zahnmedizin stehen hier die eigenen Zähne und das Bild beim Lächeln im Vordergrund

 

Die Ästhetische Zahnheilkunde ist eine wissenschaftliche Fachdisziplin. Sie hat dabei alle anderen Zahnheilkundebereiche als Basis und ergänzt diese durch eine ganzheitliche Betrachtung der Gesichtsharmonie.
Die Funktionsfähigkeit des restaurierten Kauorgans ist dabei Grundvoraussetzung.

Die Ästhetische Zahnheilkunde ist keine Modeerscheinung und nicht mit Kosmetik zu verwechseln. Ihre Hauptaufgabe ist es, unter Beachtung ästhetischer Grundsätze zahnärztlich restaurative Maßnahmen so zu gestalten, dass eine individuell harmonische Integration ermöglicht wird.

Die Aufgabe des Zahnarztes besteht darin, zu beurteilen, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um das ästhetische Gesamtbild des Gesichtes individuell zu optimieren und eine natürliche Harmonie des Gesichtsbildes zu erzeugen.
Vor einer Restauration oder einer ästhetikverbessernden Maßnahme muss daher neben der üblichen zahnmedizinischen Anamnese und Befundaufnahme zusätzlich eine Ästhetikanalyse durchgeführt werden. Aus den Ergebnissen der Ästhetikanalyse resultiert das definitive therapeutische Vorgehe.

Um das gesetzte ästhetische Ziel zu erreichen, muss der behandelnde Zahnarzt einen Grossteil der Behandlungsmethoden und Techniken in der Zahnheilkunde kennen und im Idealfall auch beherrschen. Die gesamtheitliche Planung und Ausführung durch einen Behandler führt dabei i. d. Regel zum besten Ergebnis.

Die Ästhetikanalyse
Die gesamtheitliche Bewertung der Kauorgans und des Gesichtes ist durch das Zusammenwirken bestimmter Regeln , Maßstäbe und gesetzmäßiger Proportionen bestimmt, die bereits in der Antike galten (z.B. Goldener Schnitt), aber auch von bedeutenden Anatomen des Mittelalters (z.B. Leonardo da Vinci) aufgestellt wurden.

Jede zahnheilkundliche Veränderung des Kauorgans wird nach diesen messbaren Kriterien bewertet (Ästhetikanalyse), dann ggf. simuliert (WAX-UP, Mock-Up, Langzeitprovisorien) und erst danach das endgültige Behandlungskonzept im Zusammenarbeit mit dem Patienten festgelegt.

In der Ästhetikanalyse werden folgende Hauptparameter anhand von Modellen, Fotos und Videoaufnahmen ermittelt:

I. Anamnese
· Patientenwünsche

II. Dentolabiale Analyse
· Lach-Linie-Form und -verlauf
· Unterlippenform und -verlauf
· Negative Räume
· Profil der Schneidekanten
· Inzisal-Längen
· Sichtbarkeit der Schneidezähne mit ruhenden Lippen
· Sichtbarkeit der Schneidezähne bei mäßigem Lächeln
· Sichtbarkeit der Schneidezähne bei starkem Lächeln
· Breite des Lächelns
· Relation der Inzisalen Vestibulärfläche zur Okklusionsebene
· Bewegungsgröße und –art der Lippe

III. Dentale Analyse
· Proportionen der 1er und 2er (Breiten/Längen-Relation)
· Zahn-zu-Zahn-Beziehung (1er-zu-2er-Beziehung)
· Zahnform
· Zahnalter
· Oberflächenstruktur
· Interinzisale Winkel
· Achsneigung
· Funktionelle Aspekte
· Interinzisale und okklusale Beziehung

IV. Rot-Weiß Analyse
· Gingivalebenen-Verlauf
· Oberlippenverlauf
· Länge der Eckzähne

V. Phonetische Analyse

VI. Faziale Analyse (Makroästhetik)
· Frontprofil
· Seitenprofil
· Bezugslinien (Mittellinien, Bipupillarlinie etc.)
· Symmetrien und Asymmetrien
· Ober- und Unterlippenform
· Gesichtsform
· Mittellinie
· Nasenform und Verlauf
· Bipupillarlinie zur Camperebene
· Kinnspitze

Aus diesen Befunden kann nach deren Auswertung eine erste Ästhetik-Diagnose getroffen werden. Aus ihr resultiert dann eine metrische Bewertung (horizontale und vertikale Beurteilung) zur Änderung der Zahnsituation.

Die dabei ermittelten Werte sind wiederum die Basis für ein WAX-UP.
Das Wax-Up ist eine Simulation aus Wachs an einem Gipsmodell der Zahnreihen, durch das die Änderung der Zahnumformung gegenüber dem Ausgangsmodell sichtbar gemacht werden kann. Das Wax-Up ist gleichzeitig die Gesprächsgrundlage für Zahnarzt und Patient zur Festlegung des Behandlungsziels.

Um weitere Sicherheit zu gewinnen, kann die Wachssimulation mit Hilfe eines Mock-Up auch in den Mund des Patienten übertragen werden, ohne dass die Zähne dabei verändert werden. Durch Aufschieben einer dünnen Kunststoff-Attrappe kann das Behandlungsergebnis innerhalb des Mundes betrachtet werden. Dies gibt weitere wesentliche Aufschlüsse über die ästhetische Wirkung der Zahnreihen innerhalb der beweglichen Lippenumrandung.

Erst wenn Durch WAX-UP und ggf. Mock-Up das Behandlungsziel zwischen Zahnarzt und Patient vereinbart wurde kann mit der Umsetzung der zahnärztlichen Maßnahmen begonnen werden.

Nach erfolgter Präparation der Zähne werden zunächst Langzeitprovisorien angefertigt. Diese dienen zum Schutz des Zahnes, zur Abheilung des Zahnfleisches und zur neuerlichen Bewertung der ästhetischen , funktionalen und phonetischen Bemessungskriterien (2. Analysegang) . Auch hierbei sind weitere ästhetikverbessernden Maßnahmen an den Kunststoffprovisorien möglich.

Sind Zähne und Zahnfleisch abgeheilt, so kann abschließend die definitive Versorgung (z.B. Vollkerakikkronen, -Brücken, Veneers etc.) eingegliedert werden.

Das nachfolgende Behandlungsbeispiel schildert den o. a. Werdegang einer ästhetischen Gesamtrehabilitation:




Ausgangssituation: Im Mund

 



Ausgangssituation: Enface



WAX-UP auf dem Modellen

 



Mock-UP im Mund der Patientin
 

Definitive Versorgung
mit Vollkeramikkronen